Pfälzer Weinsteig, Tag 2
An den Heidenlöchern

An den Heidenlöchern

Leider wird es irgendwie immer kälter in Deutschland. Wir wandern den ganzen Tag lang bei Temperaturen unter 0 Grad Celsius, und das Ende März! Gut, dass wenigstens die schöne Gegend hier dafür entschädigt. Die Pfade durch den Wald sind schön und einsam. Nur wenige Menschen treffen wir, meist Leute mit Hunden in der Nähe von Dörfern, z.B. eine Frau mit zwei Dackeln am Flaggenturm bei Bad Dürkheim. Weil deren Weg oben auf einer Weinbergmauer entlanggeht und unserer Pfad unten direkt am Fuß dieser Mauer, befinden sich die beiden Kläffer direkt auf unserer Augenhöhe. Frauchen berichtet uns stolz, dass sie eins ihrer Ungeheuer selbst aus Bremen abgeholt hat. Das dürfte nach unserer Schätzung eine Fahrt von über 600 km gewesen sein.

Dann treffen wir kurz vor Deidesheim noch zwei Jungs, die versuchen, den Pfälzer Weinsteig in 7 Tagen zu schaffen, und die sind bei diesen Minustemperaturen mit Zelt und Schlafsack unterwegs! Wir beeindrucken die beiden dafür mit unseren Wanderungen auf dem Appalachian Trail, geben aber dann auch gleich zu, dass wir sowas nur im Sommer machen. Bei minus 5 Grad nachts im Zelt vergeht uns der Spaß, glaube ich. Zwischendurch waren wir noch an den sogenannten "Heidenlöchern", wo sich früher die Ungläubigen vor den Christen versteckt haben (siehe Bild). Und das mitten in Deutschland. Aber wir haben ja jetzt nen neuen Papst, da wird alles besser! Nur unsere Stimmung ist nach wie vor jetzt schon einwandfrei.

(Good Grip, 26.3.2013)

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