Zero Days auf dem AT
Appalachian Trail
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Nachdem vor ein paar Stunden schon der neueste Blogeintrag zu den letzten Tagen online ging, hier nochmal ein kurzer Bericht über die schönsten Tage auf dem Trail, die Ruhetage ;-)

Zwischen den drei bis vier Tagesabschnitten auf dem Trail machen wir in den Städten, die am Trail liegen auch schon mal einen Zero Day, d.h. wir gehen keinen Meter auf dem Trail und bewegen uns sonst auch nicht unbedingt mehr als nötig. Das Wichtigste an so einem Tag ist aber, dass wir wieder Kräfte tanken in Form von warmen Essen und Nächten, an denen wir durchschlafen, weil uns keine Mücken im Shelter fressen oder andere Hiker so dermaßen schnarchen, dass wir trotz Ohrenstöpseln senkrecht auf der Isomatte stehen...

Aber es gibt auch während eines Zero Days ein paar Dinge zu tun, die absolut notwendig sind: Klamotten waschen. In den meisten Hostels gibt es Waschmaschinen, die von Hikern für 4-6 Dollar benutzt werden dürfen. Optimal ist es dann, wenn es auch Klamottenboxen gibt, denn nur dann kann man ja alle Sachen waschen. Was nutzt es einem, wenn von den zwei paar Socken nur eins sauber ist...ihr versteht, was ich meine, oder? Es kann also sein, dass man ca. eine Stunde in aberwitzigen T-Shirts und Sporthosen steckt, bis die eigenen Sachen wieder sauber und trocken sind.

Eine weitere wichtige Sache ist das Einkaufen von Lebensmitteln, wir gucken also in unser Guide Book und rechnen aus, wieviele Tage wir bis zu nächsten Stadt brauchen. Daran wird genau bemessen, wieviele Riegel, Studentenfutter, gefriergetrocknete Abendessen oder Alkohol für unseren Kocher wir brauchen. Bei vier Tagen auf dem Trail ist unser Futterbeutel, der abends dann auf dem Trail entweder in den Baum gehängt wird oder in die Bärenbox gestellt wird, schon mal so drei bis vier Kilo schwer....Auf Vorrat Dinge kaufen ist am Berg fatal, optimal läuft es, wenn man mit quasi leerem Beutel in der Stadt eintrifft und dann wieder auffüllt.

Was mir an so einem Zero Day am schwersten fällt, ist wieder herunterzukommen. Ich bin dann noch so im "Wandermodus", dass ich tatsächlich erst nach einer ausgiebigen Dusche, einem warmen Abendessen merke, wie kaputt ich bin. Das merke ich unter anderem daran, dass ich mich dann nicht mehr so richtig gut auf englisch unterhalten kann: english for runaways eben...Aber die Amerikaner sind da gütig mit uns und geben uns immer das Gefühl, dass sie brennend an dem Unsinn interessiert sind, den wir da quasseln :-)

Fazit, ein Zero Day ist manchmal dringend notwendig und wird meistens auch in vollen Zügen, phasenweise auch etwas zeitversetzt von uns genossen :-)

(Good Grip, 13.8.2013)

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