AT: Von Caratunk nach Monson
Appalachian Trail
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Ein leckeres Frühstück mit Bagels and Peanutbutter am Morgen vertreibt Hunger und Sorgen... es sollte ein ganz gemütlicher Tag werden, nur bis zum nächsten Shelter in 5 Meilen. Wir sind ja im Urlaub... außerdem hatten wir am Vortag unter Zeitdruck "Fersengeld" gegeben (ok, genug der Phrasen) und Good Grip hatte mit ihrer Erkältung doch mehr zu tun. Also, ein gemütlicher Tag, ein Spaziergang in der Sonne, das sollte es werden. So die Theorie....

Als wir nach den gemütlichen 5 Meilen am Pleasant Shelter ankamen, dröhnten uns schon die Geräusche der Motorboote vom See entgegen. Auch ein paar Autos standen in der Nähe, als wir dann allerdings das vollgemüllte Shelter sahen, wurde uns fast schlecht. Ich möchte das hier jetzt nicht näher ausführen, aber leider bekommt es manchen Orten gar nicht, wenn die Zivilisation zu nahe kommt. Wir sind dann also weiter, mit dem Gedanken, dass es vielleicht irgendwo eine Möglichkeit zum Wildcampen gäbe, gabs nur leider nicht.

Nach 15 Meilen kamen wir dann völlig erschossen am Shelter an, wo uns Mousetrap entgegenkam. Den haben wir das erste Mal in Rangeley im Waschsalon getroffen. Wir haben uns kurz über die wichtigsten Sachen vom Trail ausgetauscht, die leckeren Blaubeeren bei den Powerlines, den Bieber am letzten Pond, und dann wollte er noch weiter durch die Nacht, einen Nightwalk in Richtung Monson. Das würden wir nie machen, wir hätten viel zu viel Angst, irgendwelche Wurzeln zu übersehen und sich dann lang zu machen, vom nachtaktiven Wildlife mal ganz abgesehen.

Das Shelter hatten wir dann ganz für uns und die Mücken haben sich ebenfalls über den späten Besuch gefreut. Unsere juckenden Krater an den Unterschenkeln sind böse.

Am nächsten Morgen sind wir dann erst um 10 Uhr los und hatten mit den schweren Beinen eine Menge zu tun, den Moxie Bald Mountain hoch zu kommen. Der war gar nicht so hoch, aber aufgrund von rutschigen Wurzeln hat sich 2Tall auch noch auf die Nase gelegt, dank der Knautschzone (Trinkflaschen) aber keine größeren Verletzungen erlitten.

Auf dem Gipfel hatten wir dann die erste Sicht auf Katahdin, dem nördlichen Ende des ATs, ein beachtlicher Berg, der uns am Ende noch ein paar Liter Schweiß kosten wird. Wir glauben wenigstens, es könnte Katahdin gewesen sein. Das Wetter war weiterhin bestens und die weiteren Meilen gingen uns ganz gut von den Schuhen. Die erste größere Bachüberquerung hat 2Tall noch mit Schuhen bewältigen können, Good Grip war sich aber aber gar nicht so "grippig" und hat dann lieber die Crocs angezogen. Beim zweiten größeren Fluß ging es dann auf keinen Fall mehr mit Wanderschuhen, und so sind wir am Seil entlang durch die sanfte Strömung gewatet. Nach starken Regenfällen ist das ganze allerdings kein Kindergeburtstag mehr und wir konnten uns glücklich schätzen, dass es so lange trocken geblieben ist.

Das Shelter für die Nacht war noch nicht voll belegt und wir lagen zwischen zwei Wanderern, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Der eine top organisiert, ein Southbounder, der die 100 Meilen Wilderness locker hinter sich gebracht hat. Und ein Typ, der wohl einfach nur mal raus wollte und der natürlich einen riesigen Rucksack bei sich hatte mit diversen Dingen, die man definitiv zum Wandern nicht braucht. Nun ja, später kamen noch zwei Northbounder, die aber hinter dem Shelter gezeltet haben und sehr in Eile waren, täglich 20-27 Meilen mussten es wegen des straffen Zeitplans schon sein.

Die 7 Meilen bis Monson am nächsten Morgen schafften wir bis ca. 11.30 Uhr. Das Hostel war leer, aber glücklicherweise konnten wir einchecken und bekamen zufälligerweise direkt einen Lift nach Greenville. Die Dame hat uns zum Outfitter gefahren und danach zum Supermarkt, so dass wir alles für die 100 Meile Wildernis einkaufen konnten. Perfekt. Ein bißchen Glück oder war es einfach gut zum Geburtstag von 2Tall eingefädelt...?

Duschen, Wäschewaschen und Essen waren dann eben erst später dran, das Einkaufen war wichtig, denn wir wollen eine Box fertig machen, die wir uns dann für ein paar Dollar vom Hostel in die Wildnis bringen lassen wollen. Die wird dann dort für uns versteckt und wir müsen nicht für 8 Tage das ganze Essen mitschleppen, was für tolle Ideen die Amerikaner haben :-)

Leider gibt es heute kein Geburtstagsmenue für 2Tall, Monson ist nicht sehr groß und der einzige Pub hat montags geschlossen. Morgen machen wir definitiv einen Ruhetag, dann wird nachträglich geschlemmt. Das haben wir uns auch verdient, denn in den letzten Tagen lauteten unsere Streckenlängen 10, 12, 14, 15, 13 - Meilen wohlgemerkt!

(Good Grip, 19.8.2013)

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