BT: Von Denmark nach Albany
Bibbulmun Track
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Dies war letzte Etappe auf dem Bibbulmun Track...

Nachdem wir noch einen Tag Pause im Städtchen Denmark gemacht und eine tollen Abend mit John und Marilyn verbracht haben, fiel es uns schwer, wieder in Gang zu kommen.

Wir hatten uns vom Besitzer des Hostels ums Inlet fahren lassen und konnten so die Nullaki Campsite überspringen. Es ging über die Dünen und tausende von Fliegen hatten sich entschieden, uns zu begleiten. Auf diesem Teil gabs immer mal wieder Bänke und tolle Blicke übers Inlet und das angrenzende Farmland. Der Himmel war bedeckt und kurz vor dem Shelter mussten wir dann doch noch unsere Ponchos anziehen, weil der Regen nicht nur "sprühte" wie angekündigt, sondern dickere Tropfen auf uns herunter warf. Am West Cape Howe Shelter war schon eine Wanderin, die schon den ganzen Weg bis Albany vor kurzem zurück gelegt hatte und nun wieder gen Norden läuft. Das ist die zweite Person, die wir treffen, die nicht mehr aufhören kann zu wandern - süchtig, keine Freunde oder Familie? Wir finden es bizarr-verdreht- down under eben.

Im Shelter waren außerdem ein großer Teddybär und ein Paar alte Wanderschuhe. Das sah ziemlich lustig aus, denn es machte den Eindruck, dass der Bär nach einer Pause gleich wieder loslaufen würde :-)

In der Nacht hatte es einige Male heftig geregnet, aber am nächsten Morgen konnten wir ohne Ponchos laufen und freuten uns auf einen kurzen Tag mit nur 16 km. Aber auf dieser kurzen Etappe fanden wir keinen Rhythmus, wir brauchten viele Pausen und auch die vielen Tannenzapfen-Echsen machten den Weg nicht erträglicher. Um 14 Uhr waren wir am Shelter und haben erstmal ein Mittagsschläfchen gemacht. Wie man sich doch täuschen kann, da kommt so ein kurzer Tag daher und man denkt, der ist mal eben schnell gemacht... Nein, der Körper hat beim Wandern seinen eigenen Rhythmus, und es ist gut, wenn man mit ihm wandert und nicht gegen ihn ankämpft... Direkt hinter der Campsite ging es einen kleinen Hügel hoch und von dort sahen wir schon das Inlet und die vielen Windräder, die wir am nächsten Tag passieren sollten.

Wir wollten an diesem Tag "double-hutten" und eine Campsite überspringen, das sollten dann also 25 km werden. Zum Glück herrschte perfektes Wanderwetter und der bedeckte Himmel half uns sehr, dass wir nicht verbrutzelten. Der Beach-Walk von ca. 4km war zwar mal wieder mit vollem Gegenwind, aber das Parry-Inlet komplett versandet, so dass wir nicht mal unsere Schuhe ausziehen mußten. Beim Gang am Strand hat mich dann aber doch eine Welle erwischt, weil ich mal kurz nicht aufgepasst habe- die schnellen Wellen eben :-)

Am Ende des Strandes hatten wir nochmal einen tollen Blick von einem Look-Out und jedesmal ist es beeindruckend gewesen, was wir schon alles erlaufen hatten. An der Küste ist das toll zu sehen und auch bei Dunst und bedecktem Wetter war die gesamte Szenerie sehr beeindruckend.

Gegen Mittag waren wir am ersten Shelter und machten eine ausgiebige Pause. Die Hütte ist noch recht neu, denn durch den Windpark ist eine Hütte verschwunden und zwei Neue sind am Anfang und Ende der zahlreichen Windräder entstanden.

Als wir das erste Windrad passierten, sahen wir drei kleine Kätzchen auf dem Weg, die sicher ausgesetzt wurden. Was für eine miese Aktion, denn mit den diversen Schlangen im Busch werden sie sicher keine großen Überlebenschancen haben.

Die Schlangen waren auf diesem Teil sehr zahlreich. Wie gut, dass sie sofort abhauen, wenn sie uns bemerken. Meine Schlangenangst hat sich dadurch tatsächlich etwas reduziert.

Kurz vor der Campsite hatten wir nochmal einen wunderschönen Blick auf die schroffe Küste und sahen plötzlich hüpfende Tiere im Wasser. Eine Gruppe von 8 Delphinen spielte mit den Wellen und der Anblick war grandios. Ich hätte diesem Schauspiel stundenlang zusehen können.

Etwas weiter gabs einen bequemen Boardwalk und nochmals wunderschöne Blicke. Was für ein genialer, vorletzter Tag auf dem Track.

Die letzte Campsite "Sandpatch" hatten wir für uns, und wir konnten den Tag dort ganz in Ruhe beenden. Etwas laut und heftig war der böige Wind, aber im Zelt waren wir geschützt und auch die Mücken versuchten vergeblich, uns anzusaugen.

Die letzten 13 km nach Albany waren unspektakulär, viel auf der Strasse und nicht unbedingt dem Track würdig. Nun gut, irgendwie mußten wir ja in die Stadt, aber nach so einer langen Zeit ist es vielleicht auch schwer, ein angemessenes Ende zu gestalten. Wir hatten am vorletzten Tag unseren tollen Abschluß, dieser wird uns in Erinnerung bleiben, definitely!

Jetzt sitzen wir also im Hotelzimmer in Albany und versuchen, ein Fazit der vergangenen 8 Wochen auf dem Bibbulmun Track zu ziehen... Aber wir ruhen uns erstmal aus, also muss das Fazit bis zum nächsten Blogpost warten!

(Good Grip, 15.11.2013)

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