Traumpfad Koberner Burgpfad
Traumpfad
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Wir haben den gefühlten letzten Sommertag für einen Traumpfad genutzt. Das war jetzt wohl auch endgültig die letzte Wanderung in diesem Sabbatjahr. Etwas wehmütig waren wir schon... aber froh, noch losgefahren zu sein. Mit uns hatten noch diverse andere Wanderer diese Idee, denn der Traumpfad an der Mosel war ziemlich belebt. Und das an einem Dienstag. Verstehen konnten wir es aber gut, denn der Weg war wunderschön, sehr abwechslungsreich, mit tollen Blicken und vielen Bänken...

Es ging zu Beginn schon mit Serpentinen los und ich merkte direkt, dass ich viel zu warm angezogen war... ja, ja, letzter Sommertag und so. Leider hatte ich auch nix zum Umziehen dabei und so kreierte ich also meine eigene, transportable Sauna und stapfte die Hügel hoch. Oben angekommen wurden wir bei einer Gedenkstätte darauf aufmerksam gemacht, doch bitte keine Kerzen, oben auf den Sockel zu stellen...ist sowas etwa typisch deutsch? Macht doch nichts, wenn ein paar Wachsflecken auf den Stein tropfen, oder? Schade, dass so ein schöner Stein mit diesem Appell "verunreinigt" wurde.

Es ging weiter bergauf bis wir aufs Plateau kamen, wo die Weinbauern schon an ihren Feldern für die Ernte arbeiteten und wir mal reell durchgepustet wurden. Jetzt war uns auch klar, warum es diese wunderhübschen, sehr fotogenen Wolken gab. Wir genossen den Blick auf die Mosel, aßen unsere Brote und beobachteten die 2 Kreuzfahrtschiffe, die sich auf der Mosel gerade begegneten. Ganz schön knapp da unten... Kreuzfahrten kommen für uns gerade so gar nicht in Frage, aber bei dem Anblick der Schiffe denke ich oft an Urlaub und Ferien, und das sind ja erstmal schöne Gedanken. Wir wandern nach all den Sabbatjahrkilometern immer noch gerne ;-)

Es ging wieder etwas bergab und bald erreichten wir ein idyllisches Bachtälchen. Der Wald war sehr dicht, der Pfad sehr schmal und der Bach extrem plätschernd. Sehr trailig und oft geht es uns beiden so, dass wir das Gefühl haben, noch Wasser auffüllen und deswegen schon mal unsere Desinfektionstropfen ansetzen zu müssen. Der Mähdrescher auf der Höhe über uns milderte das idyllische Gefühl etwas ab, aber wir fanden diesen Abschnitt wunderschön und konnten an diesem Punkt den Traumpfad schon absolut empfehlen. Weiter ging es an einem Bauenhof und an Maisfeldern vorbei, bisher war die Beschilderung perfekt, wie auch auf allen anderen Traumpfaden, die wir schon gelaufen waren, dann kamen wir allerdings an eine Stelle, da stimmte weder die Richtung noch das Schild. Da hatte wohl irgendein Spaßvogel an dem Schild und nicht an der Uhr gedreht... Alle Leute, die wir trafen, fragten nach dem richtigen Weg bzw. wunderten sich über die Wegführung.

Wir folgten einem Paar mit Hund und kurz nach dem Wegwirrwarr fanden wir Pauls blaue Leine, die einsam und allein auf dem Weg lag. Ich nahm die Leine mit und pfiff ein paar Mal kräftig auf den Fingern, aber weder Mensch noch Hund reagierten. Wir holten die Drei aber ein und übergaben das Fundstück. Der weitere Weg verlief etwas im Zickzack, aber die Schilder standen richtig. Nächster schöner Blick ging über Wolken, den Ort "Wolken". Wenn das mal nicht ein schöner Name ist. Wolken über Wolken gabs auch, und was für idyllische Schäfchen.

An der nächsten Weggabelung trafen wir auf den Tatzelwurmweg, der hieß wirklich so. Irgendein komisches Viech, was angeblich des Nachts durch die Orte geistert... ach ja, wenn es sonst nichts gibt, muss man einen Tatzelwurm erfinden. Wir kamen noch an einer Quelle vorbei, aber dann waren wir schon fast an der Matthiaskapelle. Unterhalb dieser Kapelle hatten wir geparkt und dieses weiße Gebäude schon zu Beginn des Weges zwischen den Weinbergen gesehen. Bergab folgten wir dem Kreuzweg und nach 4,5 Stunden hatten wir die 17km gemacht und waren wieder an unserem Auto.

In Kobern hätte man sicher noch einkehren können, aber wir entschlossen uns, zu Hause unseren Kohlenhydrate-Speicher mit Nudeln und roter Soße aufzufüllen. Ein toller Weg, dieser Burgpfad, den wir jedem Traumpfad-Fan empfehlen können.

(Good Grip, 10.9.2014)

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