Harz: Bodetal und Hexentanzplatz
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Herbst im Harz, und wir wanderten an einem Wochenende mit der Familie bei schönstem Wetter. Ausgangspunkt war Thale, wo wir uns in einer Pension eingemietet hatten.

Wir liefen zunächst das Bodetal hinauf, wobei in diesem Abschnitt die Wanderer die Natur für sich alleine haben, aber natürlich gab es an einem sonnigen Samstag reichlich Leute, die sich aufgemacht hatten. Teilweise erinnerte uns der Pfad an den Appalachian Trail, traumhaft.

Zur Mittagszeit erreichten wir Treseburg und wollten dort einkehren. In einem Restaurant fanden wir einen Tisch auf der Terrasse, bei dem aber ein Stuhl zu wenig für uns stand. Als wir die Bedienung fragten, ob wir uns nicht einfach einen Stuhl dazu holen könnten, und schon zum Nachbartisch hinüber gehen wollten, wo es noch genug freie Stühle gab, bekamen wir die barsche Antwort „Nein!“, das sei nicht erlaubt, das dürfe man nicht. Zuerst glaubten wir an einen Scherz, aber dem war nicht so, die Kellnerin in Kittelschürze rauschte ab und ließ uns stehen. Lange nicht mehr so viel „Gastlichkeit“ erlebt… Wir verließen also das Etablissement und gingen drei Häuser weiter, wo wir dann freundlich aufgenommen wurden.

Nach dem Mittagessen ging wir steil, nämlich den Hang hinauf über die Höhe Richtung Hexentanzplatz. Oben im Wald waren weniger Wanderer unterwegs als im Tal, und wir fanden später noch einen schönen Rastplatz, wo im Jahr 1865 Schüler ihrem Lehrer ein Denkmal mit einer Hirschfigur aufgestellt hatten – sowas kann man sich heute nicht mehr wirklich vorstellen.

Am Hexentanzplatz konnten wir dann die grandiose Aussicht in den „Grand Canyon“ des Bodetals bewundern, und natürlich die Touristen mit den passenden Verkaufsständen und Fressbuden. Aber das gehört wohl dazu, schließlich leben die Leute hier davon, und Kinder lieben Hexenhüte und das ganze Konsumzeugs. Hinunter zurück nach Thale kann man dann (je nach Laune und Zustand der Knie) entweder mit der Seilbahn oder zu Fuß gelangen.

Am nächsten Tag ging es schon wieder zurück, aber nicht ohne einen Zwischenstopp in Wernigerode, um das Schloss zu erklimmen und den Blick auf den Brocken zu genießen. Aber auch die Stadt lohnt sich für einen kleinen Bummel.

Fazit: Harz aber herzlich – in so vielen verschiedenen Gegenden Deutschlands haben wir immer wieder so viele unterschiedliche Leute kennen gelernt, so auch hier: Sehr freundliche und nicht ganz so nette Typen. Aber die Gegend ist wirklich schön.

(Good Grip, 5.7.2017)

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