Radwanderung: Bonn-Bremen
Radwanderung: Bonn-Bremen
Radwanderung: Bonn-Bremen
Radwanderung: Bonn-Bremen
Radwanderung: Bonn-Bremen
Radwanderung: Bonn-Bremen
Radwanderung: Bonn-Bremen
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Radwanderung: Bonn-Bremen
Radwanderung: Bonn-Bremen
Radwanderung: Bonn-Bremen
Radwanderung: Bonn-Bremen

Endlich Sommerferien, lange ersehnt, heraufbeschworen, und nun gehts ans erholen. So richtig und das ganz tief. Dafür haben wir uns überlegt, die Räder zu polieren und erstmal nach Norddeutschland zu fahren. Gestartet sind wir allerdings dann doch erst in Dinslaken, was wir mit dem Zug gut erreichen konnten. Von dort gab es das Rotbachtal zu bewundern, was sich als ein tolles Gebiet mit Flüsschen, Wald und lauschigen Wegen präsentierte (ein guter Tipp von 2Talls Vater, vielen Dank). An diesem Sonntag waren viele Spaziergänger unterwegs, die wie wir die schöne Gegend genossen. Auch wenn wir sowohl zu Hause als auch in Dinslaken Regen hatten, konnten wir die Strecke bis Wulfen im T-Shirt und kurzer Hose zurücklegen. Als Einstiegsetappe waren die 30 km gut zu machen und auch mit kleiner Einkehr am Wesel-Datteln-Kanal, kamen wir um 16 Uhr an unserem heutigen Etappenziel an. Kaffee und Kekse überbrückten das kleine Müdikeitsunterzuckerungsloch bevor es dann mit einem Freund zum asiatischen Buffet ging. Schmeckt ja dann doch immer wieder gut, wenn man so unterwegs war...

Wulfen-Nottuln (41 km)

Wir verbrachten noch einen ruhigen Vormittag in Wulfen, an dem wir den schmerzenden Rücken des Schwiegervaters und den unrunden Mantel von 2Talls Fahrrad richteten... zu viert ging es dann mit den Rädern nach Klein Reken, wo wir gemeinsam zu Mittag gegessen haben. Dort trennten sich unsere Wege wieder. 2Talls Eltern wollten noch eine Tour Richtung Haltern machen, wir radelten weiter nach Norden. Das Wetter war ein Traum, gepinselte Wolken, Sonnenschein, perfekte Temperaturen. Welch ein Urlaubstag, wir fühlten uns so frei, auch wenn wir lange an einem Munitionsübungsgelände vorbei fuhren, es waren vereinzelt ein paar Radler unterwegs, aber wir waren auch immer mal wieder ganz allein auf den Wirtschaftswegen zwischen Getreide- und Maisfeldern. So schön. In Nottuln überlegten wir kurz, ob wir noch weiter wollten oder den Allerwertesten in einer schönen Unterkunft entlasten. Wir entschieden uns für die Wellness-Variante und schnell war ein Hotelzimmer gebucht, was sogar eine Garage für unsere Räder hatte. Sollte das der perfekte Urlaubstag werden? Am Abend entschieden wir, dass dies einer von den perfekten Tagen war, von dem hoffentlich noch viele in diesem besonderen Jahr folgen werden.

Nottuln-Bad Iburg (79 km)

Wir schliefen wie die Steine... die Kilometer nach Nottuln am gestrigen Tag haben uns wohl doch etwas Körner gekostet. Ein paar Kilometer hinter Nottuln füllten wir unsere Provianttaschen im Dettener Dorfladen. Wie schön, wenn es in den kleinen Örtchen noch solche Läden gibt. Nicht nur für uns Radfahrer. Der Tag war geprägt von Umleitungen, die uns einige zusätzliche Kilometer einbrachten. Aber dank dieser zusätzlichen Kilometer, gabs auch einen schönen Ponyhof zu bewundern, der sehr idyllisch im Wald lag. Wir waren beeindruckt von so vielen Mädels und dem einen männlichen Reitlehrer. Das ist wohl doch kein Klischee, dass es auf Reiterhöfen nur so von Mädels wimmelt. Wir hatten an dem Tag viel Wind, der uns vorwiegend direkt ins Gesicht blies. Besonders am Ende des Tages hatten wir damit ganz schön zu kämpfen. Nicht nur der Wind begleitete uns an diesem Tag permanent, auch die Umleitungen waren ein Motto an diesem Tag. Bei der ersten Umleitung interviewten wir noch den Bauarbeiter, der uns zwar durch die Absperrung gelassen hätte, der uns aber prognostizierte, dass wir 2,7 km schieben müssten... nee, dann doch lieber 3 zusätzliche Kilometer radeln. Irgendwann überquerten wir dann den Dortmund-Ems-Kanal, konnten sogar ein paar Fischchen beobachten und später sahen wir noch einige Störche, die in einem Naturschutzgebiet umherstocherten. Wir fuhren durch wunderbare Gegenden, die ab und zu nur von Mähdreschern durchzogen wurden, die uns etwas zustaubten, aber trotzdem irgendwie zum Sommer gehören. Wir hatten manchmal das Gefühl, Deutschland bestehe nur aus Feldern und kleinen Waldstücken. 2Tall hatte mit seiner App tolle Strecken herausgesucht und wir fühlten uns schon sehr im Urlaubsmodus. Die letzte große Umleitung war dann kurz vor dem Ziel von Good Grips Freundin in Bad Iburg. Glücklicherweise war der Radweg aber frei und wir konnten uns in den Ort rollen lassen. Wir verbrachten einen gemütlichen Nachmittag und Abend mit Erinnerungen an die Schulzeit und spannenden Konstruktionen aus Bauklötzen ;-)

Bad Iburg-Diepholz (86 km)

Der Tag sollte heiß werden und so war es ein toller Start durch den Freeden zu rollen, der uns wunderbaren Schatten und Kühle am Morgen bot. Es waren schon ein paar Radler und Wanderer unterwegs, die wie wir das schöne Gebiet des Teuteburger Waldes genossen. Wir hatten bei der Streckenplanung am Abend vorher wegen der Steigungen etwas Bedenken, aber es erwies sich als sehr gut machbar und besonders schön waren dann auch die langen Abfahrten durch die Kornfelder. Es ist also auch bei hohen Temperaturen gut möglich, mit dem Rad zu fahren, denn der Fahrtwind macht es immer etwas kühler und frischer als es wirklich ist. Im Laufe des Tages wurden die Temperaturen aber dann doch noch so hoch, dass 2Tall einen Wasserverbrauch von 1l auf 10km Strecke hatte... entsprechend hoch war sein "Verbrauch" bei den knapp 90 km... Am Dümmer See fuhren wir lange durch Natur- und Vogelschutzgebiete, was mich sehr an Gegenden an der Nordsee erinnerte. Es gab aber auch einen Strandbereich, den wir kurz ansteuerten, um die Beine mal abzukühlen und Plastikflamingos zu beobachten. Die letzten 10 km nach Diepholz gingen teilweise auf dem Hunteradweg entlang, der uns auf dieser Strecke aber nicht so überzeugte. Inzwischen hörten wir, dass der Teil von Wildeshausen nach Elsfleth wohl deutlich schöner sein soll. In Diepholz übernachteten wir in einem kleinen Hotel, was uns auch Abends ein warmes Abendessen bot. Wir waren sehr froh, nicht mehr raus gehen zu müssen, denn das drohende Gewitter kam dann wirklich runter und wir hofften sehr, dass der Wanderer, den wir kurz vor Diepholz mit seinem Hund trafen, nicht im Zelt übernachten musste.

Diepholz-Fischerhude (100km)

Es regnete am Morgen immer noch, aber wir beschlossen, mit unserer Regenmontur loszufahren. Regenhose, Überschuhe und Regenjacke sind ja immer dabei, aber man schwitzt leider doch etwas unter den Klamotten, obwohl sie angeblich inzwischen auch atmungsaktiv sind... der Regen wurde aber immer weniger und so konnten wir auch irgendwann die Hosen wieder einpacken. Wir wählten die Strecke über Bassen, Twistringen und Syke und sahen Erdölförderung wie in Texas und sogar einen Hirschen, der mit seinem großen Geweih durchs Kornfeld spazierte. Beides war beeindruckend. Auf den Zug nach Bremen verzichteten wir dann doch und radelten die 100 km bis zu Good Grips Schwester. Wow, was für eine lange Etappe. Wir waren stolz auf unsere Beine und freuten uns auf die nächsten Tage mit lieben Menschen in wunderbarer norddeutscher Landschaft, mit Liegestuhl und Wellness im Otterstedter See. Leider waren an 2Talls Fahrrad schon einige Speichen von dem Weg in Mitleidenschaft gezogen, dass wir beschlossen, ein neues Laufrad zu erwerben. Das war also auch noch eine Aktion, die wir erledigten, denn wir planen, noch weiter zu radeln. Das war unsere erste Tour in den Ferien bzw. im Sabbatjahr, die wir sehr genossen haben. Wir haben liebe Leute wieder getroffen und sind herrliche norddeutsche Landschaft durchradelt. So kann es weiter gehen!

(Good Grip, 23.7.2017)

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