Wir sind wieder in Puntagorda angekommen. Leider haben wir mit unserer jetzigen Unterkunft etwas Pech, denn es ist ziemlich dreckig und diverse Sachen sind kaputt, tropfen, funktionieren nur so halb oder gar nicht... Das ist schade, denn das ist das erste Mal hier auf La Palma, dass es sich richtig doof anfühlt und wir uns davon auch leider ziemlich runterziehen lassen.

Aber wir entscheiden uns gegen einen Umzug, denn das wäre viel Aufwand und wir wollen die letzten zwei Wochen hier ja vorwiegend wandern und unbedingt genießen.

"Wir MÜSSEN den Genuss genießen..."

Um La Zarza soll es laut unserem Reiseführer mal wieder eine Top Tour geben.

Die Anfahrt von Puntagorda ist nicht so weit, dafür aber wieder sehr kurvig. Die Strecke kennt unser Auto aber gut, denn es ist diese Tour auch schon im Dunkeln gefahren. Wer sich erinnert, da war eine Episode mit El Tablado.

Bei La Zarza gibt es nicht nur einen relativ großen Parkplatz, sondern auch ein Besucherzentrum mit angegliedertem Park. Ich hoffe, dass ich dort noch einmal die Toilette benutzen darf, aber der "freundliche Mitarbeiter" weist mich darauf hin, dass das 3€ kosten würde, man muss nämlich Eintritt bezahlen und dann darf man auch das Kachelzimmer nutzen. Danke, sehr freundlich, dann eben nicht.

Es sind ein paar Wanderer unterwegs, leider auch eine größere Frauentruppe, die sich sehr lautstark unterhält. Aber sie sind langsam und bald können wir den kühlen, dunkelgrünen Lorbeerurwald für uns genießen. Die Atmosphäre ist besonders, aber wir können das alles nicht so recht genießen. Uns gehen immer wieder einige ärgerliche Details aus der Unterkunft durch den Kopf, die uns richtig nerven und runter ziehen.

Wir gehen trotzdem weiter, tiefer in die Schlucht und immer mal wieder hören wir die Vögel in den Baumkronen, die sich an den Lorbeerfrüchten bedienen und ab und zu mal eine schwarze Beere fallen lassen.

Nach einer guten Stunde steigen wir aus der Schlucht auf und wandern im Bogen wieder zurück zum Parkplatz. Der Weg ist idyllisch und wir versuchen mit unseren Gedanken im Hier und Jetzt zu bleiben, und nicht wieder abzuschweifen und uns zu ärgern. Schwierig.

Es hat sich trotzdem sehr gelohnt, diesen Lorbeerurwald zu besuchen.

(Good Grip, 16.4.2021)