Im Teutoburger Wald
Teutoburger Wald
Teutoburger Wald
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Teutoburger Wald

Ein alter Spruch unter den Wanderern dieser Welt geht so: Der schlechteste Tag auf dem Trail ist immer noch besser als der beste Tag im Büro. Alle, die das behaupten, waren wohl noch nicht bei nasskaltem Winterwetter im Teutoburger Wald unterwegs.

Am ersten Tag schon stand ich bis über die Knöchel im Matsch. Am zweiten Tag liefen wir stundenlang durch die übelste Nebelsuppe mit einer Sichtweite von höchstens 50 Metern. Am dritten Tag war es immer noch kalt und grau und regnerisch. Spätestens am vierten Tag wurde uns klar, dass der Wald hier überall gnadenlos abgeholzt wird, und dass wir darum bei jeder Wanderung durch kilometerlange Abschnitte gehen, wo es nur noch Baumstümpfe gibt. Der fünfte Tag war ein Best-of (genauer gesagt ein Worst-of) von allem, was wir schon in den Tagen davor hatten. Am sechsten Tag haben wir dann zum ersten Mal die Sonne gesehen, bis wir dann schließlich doch wieder in Nebel und Matsche versanken.

Manchmal ist es einfach so. Aber immerhin hatten wir eine schöne warme Ferienwohnung, mussten nicht im Zelt schlafen, konnten heiß duschen, hatten gutes Essen, und abends glotzten wir irgendeine sinnlose Serie per Streamingdienst.

Es war auf jeden Fall schön, dass wir nochmal unterwegs waren. Wer weiß, wann und wie es das nächste Mal wieder möglich sein wird. Unser Sabbatjahr geht zu Ende, wir müssen bald wieder arbeiten, und wegen Corona läßt sich sowieso kaum etwas in der Zukunft planen.

Eine alte Frage unter den Wanderern dieser Welt geht so: Kannst du diese Gegend und diesen Trip weiter empfehlen? Unsere Antwort darauf lautet: Nein, den Teutoburger Wald nicht, wartet lieber noch, bis der Matsch wieder getrocknet und das Wetter wieder warm ist, und danach wartet ihr am besten noch so lange, bis dieser Wald überhaupt wieder wie ein Wald aussieht.

Oder ihr versucht, beim Wandern dafür zu sorgen, dass ihr zu euch selbst eine möglichst gute Beziehung habt, mit euch selbst ins Reine kommt, und euch darüber freuen könnt, dass ihr draußen unterwegs seid. Wenn ihr das ein bisschen hinkriegt, dann kann es euch eigentlich egal sein, wie das Wetter ist, und wo genau ihr gerade rumlauft.

(2Tall, 10.01.2022)

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